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Erst Symbolisierungsfähigkeit macht es einem Kind möglich, Trennungen
samt dazugehörenden Unlustgefühlen auszuhalten und Affekte symbolvermittelt
abzuführen. Sven hatte kaum Fähigkeiten entwickelt, Trennungen
mittels Schaffung von inneren Bildern, Symbolen zu bewältigen. Wie
sich seine Symbolisierungsfähigkeit in der Einrichtung langsam bildete,
wie er zunehmend Trennung anders als nur körpernah symbolisieren
konnte, wie er lernte, Affekte in sich zu halten, zeigte mir ein kleines
Erlebnis mit dem Jungen. Er kam in mein Zimmer, weil er mir etwas schenken
wollte. Es war die Hälfte eines Steines. Er hatte einen Kieselstein
so auseinander geschlagen, dass er in der Mitte zerbrochen war. Eine Hälfte
behielt er und die andere Hälfte bekam ich. Der Stein war deutlich
getrennt. Trotzdem war sich Sven sicher, dass ein Teil bei ihm und der
andere bei mir blieb. Trennung war für ihn nicht mehr unmittelbar
mit dem Verschwinden des geliebten Menschen verknüpft. Er konnte
sich mittlerweile in der Phantasie vorstellen, dass es den anderen noch
gab, auch wenn er aus dem Blickfeld verschwunden war. Unsere Begegnung
war auch szenische Darstellung einer unbewussten Kommunikation. * Mitteilung von Dr. phil. Eckard Daser +, Facharzt
für Psychotherapeutische Medizin. Dr. rer.biol.hum. Hans Hopf |
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impressum | eine Idee von Hans Georg Lehle |